Bornholm ist einzigartig, und bietet mit seinen besonderen geographischen und biologischen Verhältnissen eine gute Grundlage für das Angeln, so dass es besonders im Herbst, Winter und Frühling eine Reise wert ist.

Meerforelle, Lachs, Kabeljau, Hornhecht, Hering, Hecht, Sander, Schleie, Barsch, Plötze – da ist ein Fisch für jeden Geschmack dabei. Viele von Bornholms Mooren und Seen liegen traumhaft in unberührten Naturgebieten und sind somit nicht von der intensiven Landwirtschaft betroffen. Das Gebiet um Bornholm ist seit vielen Generationen ein attraktives Fischwasser für Lachs und Kabeljau, weil große Meerestiefen und Strömungsverhältnisse ein ideales Fischgebiet geschaffen haben. In den letzten Jahren haben massive Aussetzungen von der Insellachszüchterei dazu geführt, dass Sportangeln nach Lachs sehr beliebt und ergiebig geworden ist. Es gibt auch gute Küstenplätze, wo man den Bornholmer Nationalfisch - die Meerforelle - angeln kann.

Wenn man mehr über die aktuellen Veranstaltungen erfahren möchte, findet man unter www.bornholm.info.dk oder in der Touristenzeitung "Denne Uges Bornholm/Bornholm diese Woche" weitere Informationen.

Angler in Røsted auf Bornholm
© Holger Bente

Angeln an der Nordküste Bornholms

Zwischen der hübschen Kleinstadt Svaneke im Osten und dem Granitfelsen Hammeren mit seinen bis fast 30 Meter hohen Klippen im Westen erstreckt sich ein wildes, ursprüngliches und bei Meerforellenanglern ungemein beliebtes Angelrevier. Die Küste ist überwiegend felsig und die Strände steinig oder aus grobem Kies. Sandbuchten sind selten, aber finden sich zum Beispiel bei Melsted, Kobbebro oder Sandkås.

Schon von der meistens in Sichtweite des Meeres verlaufenden Küstenstraße bekommt man als Angler leuchtende Augen: Ein Steinriff reiht sich ans nächste, Wellen brechen sich an vorgelagerten Findlingen und kein Platz gleicht dem anderen. Meerforellen lauern hier im Prinzip an jeder Ecke. Zu den beliebtesten Stellen zum Meerforellenfischen gehören ohne Zweifel die malerische Salenebucht direkt westlich der hübschen Küstenstadt Gudhjem, der Strand am Einlauf der Døndalen Au, die Riffs vor Offergård und Røsted und die Bucht von Ypnasted. All diese Reviere sind allerdings nicht unbedingt erste Wahl für Anfänger im Watangeln, da runde, rutschige Steine, tiefe Löcher und schroffe Felsen alles andere als leicht zu bewaten sind. Wer ungeübt in dieser Form der Küstenfischerei ist, sollte auf jeden Fall einen Watstock benutzen und vor allem anderen keine Eile beim Betreten des Wassers an den Tag legen. Mit Geduld, Geschick und etwas Übung meistert man auch diese Strände!

Angelurlaub an der Westküste Bornholms
© Holger Bente

Angelurlaub an der Westküste Bornholms

Nördlich von Rønne, der größten Stadt auf Bornholm und gleichzeitig Zielhafen für die Fähren aus Deutschland und Dänemark, beginnt ein extrem vielfältiges Angelrevier, das sich vor allem bei Einheimischen großer Beliebtheit erfreut.

Lange Sandstrände, die immer wieder von spannenden Felsformationen und Riffs unterbrochen werden wie bei Hvide Odde oder Levka sind vor allem bei auflandigem Wind aus westlichen Richtungen ein Top Revier für Meerforellenfischer. Auch wenn das Fischen gegen den Wind auf Dauer nicht unbedingt gemütlich ist, halten Sie durch – der Fisch ist genau jetzt hier unterwegs und jagt durch Wind und Wellen freigespülte Kleintiere.

Nördlich von Hasle wird die Küste wieder felsiger und von kleinen Häfen bei Helligpeder und Teglkås unterbrochen. Der gesamte Abschnitt ist ausgezeichnetes Meerforellenrevier und kann zu jeder Jahreszeit erfolgreich befischt werden. Ganz im Nordwesten der Insel warten dann noch zwei ganz besondere Angelplätze: Als erstes Hammerhavn, wo man von der großen Hafenmole sein Glück auf Flunder, Steinbutt, Dorsch, Hornhecht und Meerforelle versuchen kann. Interessant ist an diesem Platz unter anderem, dass Hornhechte entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheiten im Spätsommer sogar in Grundnähe auf Sandaaljagd gehen und für erstaunte Gesichter bei Anglern sorgen, die eher mit einem Plattfisch gerechnet haben.

Angeln am Strand von Hasle auf Bornholm

Schließlich Hammeren oder Hammerknuden, wie der majestätische Granitfels an Bornholms nördlichster Spitze heißt. Die Küste am Fuß von Dänemarks einziger Hochebene ist felsig, oftmals steil und grenzt an tiefes Wasser. Das Fischen hier ist nicht ungefährlich, aber sowohl Meerforelle als auch Dorsch gehen hier regelmäßig an den Haken. Was diesen Platz allerdings so einzigartig macht, ist die grandiose Natur mit den flechtenüberzogenen Granitfelsen, den knorrigen Wacholdersträuchern und dieser Landschaft, die eher an Schweden, Norwegen oder gar Irland erinnert. Ein Angeltag hier oben wird – mit oder ohne Fisch – auf jeden Fall zu einem unvergesslichen Erlebnis!

Kleine Bucht bei Svanekehavn auf Bornholm

Angelurlaub an der Ostküste von Bornholm

Von den schneeweißen Stränden an Bornholms Südostküste bei Dueodde bis zum malerischen Küstenort Svaneke an Bornholms Nordostküste erstreckt sich ein spannendes und höchst variantenreiches Angelrevier.

Herausragend im wahrsten Sinne des Wortes sind die beiden langen Riffs vor dem hübschen Ort Snogebæk: Bro Rev (dän. „rev“ = Riff) im Süden nahe der Ferienhaussiedlung am Turistvej. Wer hier im Ferienhaus wohnt, kann somit fußläufig einen der absoluten Meerforellen-Hotspots der Bornholmer Ostküste erreichen. Direkt vor Snogebæk erstreckt sich dann das ebenso unter Meerforellen und Meerforellenanglern beliebte Salthammer Rev.

Kulinarischer Tipp am Rande: In Sichtweite des Riffs liegt Sørens Værtshus, wo es Insidern zufolge die wohl beste Pizza der Insel gibt.

Knappe 10 Minuten Autofahrt nördlich von Snogebæk liegt Nexø, der größte Ort an Bornholms Ostküste. Im fischreichen Hafen von Nexø tummeln sich neben Plattfischen und Meerforellen auch Süßwasserfische wie Rotauge oder Aland. Von der äußeren Hafenmole kann man übrigens ab April die ersten Heringe fangen. Allerdings ist die Kletterei über die großen Steine, aus denen das Ende der Mole besteht eher etwas für die Sportlicheren unter uns. Nördlich von  Nexø dominiert wieder die Felsküste und kleine Buchten wie bei Svenskehavn, Årsdale oder Grisby bieten eine herrliche Meerforellenfischerei in absolut idyllischer Umgebung. Diese Plätze sind in der Regel lange nicht so stark frequentiert wie die „berühmteren“ Plätze mit ihren langen Riffs. Aber auch hier gilt: Ein Watstock ist absolut empfehlenswert und bewahrt einen so manches Mal vor einem unfreiwilligen Bad in der Ostsee.

Meerforelle

Angeln an der Südküste Bornholms

Südlich von Rønne beginnt eine sehr beliebte und produktive Angelstrecke, die sich am Flughafen vorbei bis zum kleinen Hafen von Boderne zieht.

Überwiegend steinige Strände, Sandbänke, Krautfelder und Muschelbänke geben diesem Gebiet eine perfekte Struktur als Meerforellenrevier. Viele große Fische werden jedes Jahr an dieser Küste gefangen. Ab Boderne wird die Küste sandiger und weitet sich schließlich bis nach Sommerodde zu einem breiten und im Sommer bei Badegästen äußerst beliebten Sandstrand aus. Aber genau diese sandige Küste hat es auch für Angler in sich: Einige sehr markante Riffe wie bei Raghammer Odde, Gedebak Odde, Holster Odde oder Sommer Odde sind regelrechte Meerforellen-Magneten. Hier bricht sich die Strömung, hier verstecken sich Garnelen und Kleinfische, hier gehen Meerforellen auf die Jagd. Auch im Winter sind diese Plätze eine vielversprechende Anlaufstelle für Meerforellenangler.

Gut zu wissen: Zwischen Boderne und Gebebak Odde liegt ein großes Militärgebiet. Mittendrin findet man den fängigen Angelplatz Raghammer Odde. An Tagen, an denen auf den weithin sichtbaren Signalmasten ein roter Ball gehisst ist, ist das Betreten dieses Küstenabschnitts verboten, da dort im Rahmen von Übungen scharf geschossen wird. Am Parkplatz bei Boderne hängt auch eine Tafel, an der abzulesen ist, wann geschossen wird und wann nicht, denn wenn der rote Ball unten ist, kann man fast immer davon ausgehen, dass einige Meerforellenangler auf dem Riff stehen. Und die werden wissen, warum!

aktualisiert am 26.09.2024