Das Traumziel vieler deutscher Meeresangler ist 52 Kilometer lang und 11 Kilometer breit: Die Rede ist von der dänischen Insel Langeland. Diese langgestreckte Insel zieht jedes Jahr Tausende von Meeresanglern in ihren Bann.
Meerforellenangler haben tatsächlich das ganze Jahr über top Chancen auf silberne Beute entlang der hübschen Küsten Langelands. Kleinbootangler mit dem Zielfisch Dorsch, Plattfisch und Makrele lassen vor allem im tiefen Langelandbelt, östlich der Insel, ihre Gummifische und Pilker tanzen oder ihre Naturködermontagen über Grund driften.
Anreise nach Langeland
Die Insel ist über eine Brücke mit der benachbarten Insel Fyn verbunden und damit auch prima gänzlich ohne Fähre zu erreichen. Allerdings kann es durchaus sinnvoll sein, entweder von Osten kommend mit der Fähre von Tårs auf Lolland nach Spodsbjerg oder von Westen mit der Fähre von Fynshav auf Als nach Bøjden auf Sydfyn anzureisen. Dies spart oft Zeit und außerdem ist eine Fähranreise für den Angelurlaub in Dänemark einfach der perfekte Start!
Meerforellen angeln auf Langeland
Für Meerforellenangler ist Langeland zweifellos ein Paradies Die Insel bietet sowohl für das Fischen in der warmen als auch der kalten Jahreszeit fängige Plätze. Generell sind die Küstenabschnitte entlang der Westküste – gegenüberliegend von Fyn – eher flach, oft sandig und bisweilen sogar leicht schlammig. Vielfach prägen auch Seegrasfelder die ufernahen Zonen, in denen Meerforellen vor allem im Winter und zeitigen Frühjahr gerne auf Jagd gehen. Grob gesagt befinden sich die besten Plätze zwischen Lohals im Norden und Frellesvig im Süden – also fast der gesamte Bereich nördlich der Langelandbrücke.
Im Sommer sind vor allem Plätze mit tiefem Wasser und etwas Strömung in Wurfweite top. Erste Wahl sind hier die Küstenabschnitte zwischen Bagenkop und Keldsnor Fyr im Süden der Insel. Hotspots sind hier fraglos die Steilküsten von Dovnsklint und Gulstavklint, wo man sogar mit Dorschen als Beifang rechnen kann. Fast ganzjährig erfolgversprechend sind die Strände der Ostküste Langelands vom äußersten Norden bei Langeland Nordstrand bis zu den eben erwähnten Revieren an der Südspitze. Noch ein Hotspot, der ganzjährig Meerforellen bringt, ist der Strand bei Ristinge Hale im Südwesten.
Bootsangeln auf Langeland
Wer das erste Mal den Hafen von Spodsbjerg besucht, wird schnell erkennen, dass hier quasi das anglerische Zentrum der Insel liegt. Zahllose Bootsangler starten von hier ihre Touren auf Dorsch, Plattfisch & Co. Wer ein eigenes Boot besitzt, kann hier problemlos slippen und wer sich ein Angelboot mieten möchte, findet eine sehr große Auswahl an perfekt ausgestatteten Booten. Zwar kann man auch von den Häfen von Lohals im Norden der Insel oder Bagenkop im Südwesten in See stechen, aber Spodsbjerg bietet einen einmaligen Vorteil: In nicht einmal 10 Minuten Fahrt ist man bereits über den tiefen Regionen des Langelandbelts und damit über den erfolgversprechenden Dorsch- und Plattfischstellen.
Dorschangeln auf Langeland
Es sind vor allem die tollen Dorsche, weswegen Meeresangler aus nah und fern auf die Insel kommen. Fische über einen Meter gehen hier tatsächlich jedes Jahr an den Haken und wenn die Bedingungen passen, bekommt hier garantiert jeder seinen Fisch!
Das Wichtigste: Die Dorsche finden! Während sich die großen Bartelträger im Frühjahr und Frühsommer eher ufernah in Tiefen zwischen 6 und 12 Metern aufhalten, findet mal die dicken Brummer im Sommer eher in Regionen jenseits der 30 Meter.
Gerät zum Dorschangeln
Auch die Taktiken und damit die Ausrüstung zum Dorschangeln variiert je nach Saison. Beim Frühjahrsfischen in den flacheren Regionen kommt eher das herkömmliche Pilkgerät, wie es in anderen Teilen der Ostsee Dänemarks eingesetzt wird, zum Einsatz: Ruten mit einem Wurfgewicht bis 100 oder 200 Gramm sind meistens perfekt. Als Köder sind oft blau-silberne Pilker ideal, weil die Dorsche sich nun gerne auf die umherziehenden Heringe stürzen. Im Sommer verändert sich das Dorschverhalten: Vor allem Krabben stehen nun bei ihnen ganz oben auf dem Speiseplan! Topköder sind nun Gummfische oder Krabbenimitationen in gedeckten Braun- oder Orange-Tönen. Ach ja: Runter müssen die Köder – bis zum Grund! Und um das bei den größeren Tiefen und der oft vorherrschenden starken Strömung bewerkstelligt zu bekommen, setzen viele Angler kräftige Multirollen und 20lbs- oder 30lbs-Ruten ein, die sonst eher zum Meeresangeln in Norwegen verwendet werden. Und außerdem ist es schon ein beruhigendes Gefühl, wenn man dem gerade eingestiegenen Großdorsch etwas Kräftiges entgegensetzen kann, um ihn sicher an Bord zu holen.
Plattfischangeln auf Langeland
Sowohl beim Brandungsangeln als auch beim Fischen vom Boot sind vor Langeland exzellente Plattfischfänge möglich – nicht umsonst werden viele Brandungsangelmeisterschaften an der Ostküste der fischreichen Insel ausgetragen.
Die beliebtesten Uferplätze zum Brandungsangeln auf Plattfisch befinden sich zwischen dem Strand von Illebølle südlich von Spodsbjerg bis hinunter zur Südspitze der Insel. Hauptsaison für dicke Flundern und Klieschen ist vor allem der Herbst. Zwischen September und November hauen sich die platten Gesellen nochmal richtig die Bäuche voll. Für Bootsangler gilt als erste Regel: Sandbänke suchen! In diesem Fall finden sich sowohl im Osten als auch im Westen der Insel viele Plätze, auf denen die Plattfische auf Beute lauern. Ein bekannt gutes Plattfischrevier für Bootsangler befindet sich unmittelbar südlich von Spodsbjerg, wo ausgedehnte Sandbänke vom Ufer weit in den Belt hinauslaufen.
Angelurlaub auf Langeland
Für viele Fans des Salzwasserangelns ist Langeland seit je her das Mekka des dänischen Meeresangelns. Neben den vielfältigen anglerischen Möglichkeiten findet man auf Langeland auch eine perfekt auf Angler ausgerichtete Infrastruktur: Von mehreren Bootsvermietern über bestens sortierte Angelgeschäfte bis zu angelfreundlichen Unterkünften bleibt kaum ein Wunsch offen. Wenn dann doch mal das Wetter den einen oder anderen Tag eine Bootsausfahrt unmöglich machen sollte, gibt es zum Glück noch zwei Forellenseen, an die man ausweichen und somit doch noch zu seinem Fisch kommen kann. Ausreden, nicht angeln zu können gibt es hier also nicht – ideal für einen Angelurlaub, oder?