Dünenlandschaften sind gar nicht so einfach zu fassen. Denn es ist eine Eigenschaft der Dünen, dass sie sich fortlaufend verändern. Und so kann es interessant sein, eine Düne im Verlauf der Jahre mehrfach zu besuchen. Schwere Stürme im Sommer und im Winter hinterlassen ihre Spuren an diesen Sehenswürdigkeiten und Wanderdünen reisen gar im Zeitenwandel geruhsam durch die Lande.
Wie der Mensch auf die Dünen wirkt
Nicht nur Wind und Wetter hinterlassen ihre Spuren auf den Dünen. Auch der Mensch sorgt dafür, dass so manche Düne auf der Meeresseite regelrecht „zerrupft“ aussieht. Hier liegen die aufeinander aufgebauten Erd- und Sandschichten frei, was wiederum interessant für den Hobby-Geologen sein kann. Hier finden Sie die empfindlichsten Stellen der Sandflucht.
Respekt vor der Düne
Doch wenn die Dünen mit einem Bodyboard oder mit E-Rollern befahren werden, dann hinterlässt das Spuren auf den Dünen. Da kann es vorkommen, die Dünenkappe am Dünenhang hinabrutscht. Aus Respekt vor den Attraktionen sollten Sie es vermeiden, die markierten Wege zu verlassen. Nur so bleiben die Dünen auch ein Highlight, dass es sich zu bestaunen lohnt, die Dünen müssen kein Erlebnispark werden. Die Tugend, Besucher allumfassend mit Verbotsschildern zu informieren, was sie zu tun und zu lassen haben, ist in Dänemark nicht so weit verbreitet, wie in Deutschland. Und so fehlen entsprechende Hinweise in Dänemark auch nicht so weit verbreitet.
Die Düne als Schutz vor dem Meer
Der Schutz der Dünen verfolgt nicht nur das Ziel, die Attraktionen als Blickfang zu erhalten. Dünen haben auch eine wichtige Funktion als Schutz vor dem Meer. In Dänemark wird mit verschiedenen Baumaßnahmen ein Schutz der Dünen forciert, der die Dünen als natürlichen und sensiblen Schutz vor der Nordsee erhalten soll. Vor allem in den Naturschutzgebieten sind mittlerweile zunehmend Flyer und Informationstafeln an den Aufgängen zum Strand verfügbar, die den Besucher zu besonderen Verhaltensregeln ermahnen und ihn über die Funktion dieser Naturphänomene aufklären.
Regeln für den Umgang mit den Dünen
Das Dänische Ministerium für Umwelt und Lebensmittel veröffentlicht mittlerweile verschiedene Regeln für den Umgang mit den Dünen. Schwerpunkte dieser Richtlinien sind die folgenden Hinweise:
- Das Pflanzenwachstum und die Vegetation darf nicht gestört werden.
- Das Graben an geschädigten Dünenkanten und das Rutschen über die Dünen ist unerwünscht.
- Es ist nicht erlaubt, querfeldein zu wandern und die markierten Wege zu verlassen.
- Die Dünen dürfen nicht mit dem Auto oder mit dem Fahrrad befahren werden und auch das Reiten über die Dünen ist unerwünscht. Ausnahmen von der Regel sind entsprechend ausgeschildert.
- Das Entzünden eines Feuers auf der Düne ist unerwünscht.
- Es ist nicht erlaubt auf den Dünen zu campen.
- Hunde dürfen zwischen dem 1. April und dem 30. September nur an der Leine geführt werden.
- Abfall darf nicht auf der Düne entsorgt werden.
Diese einfachen Regeln können leicht beherzigt und umgesetzt werden. Und sie tragen dazu bei, dass Dänemarks Dünenlandschaften auch für nachfolgende Generationen erhalten bleiben.
Aktiver Dünenschutz – Auch für Touristen
Das Thema „Dünen- und Küstenschutz“ wird in einigen Orten Dänemarks ganz gezielt in touristische Veranstaltungen eingebunden. So ist es seit 2009 in Hvide Sande möglich, unter Anleitung des zuständigen Strandvogts als Urlaubsgast an einer Pflanzaktion von den robusten Stranddroggen teilzunehmen. Diese in Dänemark beheimateten Pflanzen werden dann gemeinsam mit den Feriengästen in Bereichen eingepflanzt, wo es besondere Probleme mit der Sandflucht gibt.
Wenn Plastikmüll zur Kunst wird
Verschiedene Experten sind der Meinung, dass in unseren Meeren bereits mehr Plastikmüll als Fische zu finden ist. Und auch die Nordsee schwemmt ihren Plastikmüll an die Strände und Dünen von Dänemark. Und so wurden an den Strandaufgängen der dänischen Nordsee verschiedene Abfallbehälter für diesen Plastikmüll aufgestellt. Als Feriengäste sind Sie aufgefordert, angeschwemmte Plastikteile in die Hand zu nehmen und in diese Behälter zu befördern. Die Dünen werden auf diese Weise etwas schöner und Ihr Urlaub wird es den Dünen gleichtun. Dieser Plastikmüll kommt dann in die Recyclinganlage. Oder es werden interessante Kunstwerke daraus gebildet. Nehmen Sie sich nur zwei Minuten Zeit für Ihre Sammelaktion und Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag dazu, dass Ihr liebstes Urlaubsgebiet such in der Zukunft noch eine Schönheit behält und dass Sie Ihren Badeurlaub genießen können.
Schön und schützenswert: Die Dünen Dänemarks
Es ist ein natürlicher Vorgang, dass sich Dünen verändern. Doch diese Veränderung sollte nicht menschengemacht sein. Richten Sie sich nach den Regeln des Dänische Ministeriums für Umwelt und Lebensmittel beim Betreten der schönen Dünenlandschaften. Und wenn Sie möchten können Sie auch als Tourist auch einen Beitrag zum Umwelt- und Dünenschutz in Dänemark leisten.
Wo liegen die schönsten Dünen in Dänemark?
Die schönsten Dünen Dänemarks machen verschiedene Küstenregionen zu unverwechselbaren Sehenswürdigkeiten. Hier erfahren Sie, welche Sandberge besonders sehenswert sind.
Råbjerg Mile – Eine kleine Wüste
Im Norden an der Spitze von Jütland befindet sich eine der schönsten Dünenlandschaften von ganz Europa: Råbjerg Mile. Dies ist die größte Wanderdüne von Dänemark. Der Wind bewegt den Sand jährlich um acht bis 15 Meter in Richtung Osten. Die Höhe der Düne beträgt 35 Meter, sie dehnt sich derzeit auf 2 Quadratkilometer aus. Scherzweise wird die Råbjerg Mile auch als die „Dänische Sahara“ bezeichnet. Auch hier lohnt sich der Panoramablick von der höchsten Spitze der Düne. Beobachten Sie, wie der Wind den Sand über die Dünenlandschaft treibt. Bleiben Sie bis zum Abend, dann können Sie ein faszinierendes Spiel aus Licht und Schatten auf der Düne erleben.
Rubjerg Knude im Norden von Dänemark
An der Westküste Jütlands befindet sich eine der eindrucksvollsten Dünen von Dänemark. Die Düne Rubjerg Knude hat dafür gesorgt, dass der Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr nur 68 Jahre nach seiner Inbetriebnahme stillgelegt werden musste. Er war von See aus nicht mehr zu sehen. Durch den Wind wird die Sanddüne langsam aber stetig in das Landesinnere getragen. Nebengebäude des Leuchtturms wurden bereits Opfer des Sandes, der Leuchtturm selbst wurde 2019 ins Landesinnere versetzt. Bringen Sie etwas Zeit und gutes Schuhwerk mit, wenn Sie den Weg auf die Sanddüne erklimmen möchten. Dafür werden Sie dann mit einem faszinierenden Blick auf das Meer und die Küste belohnt.
Die Dünenlandschaft bei Vejlby Klit
Durch eine Vielzahl an Kuhlen vom Wind geschützt sind die Dünen bei Vejlby Klit ein idealer Ort zum Relaxen und zum Sonnenbaden. Die Dünen sind hier relativ hoch und mit einer vielfältigen Flora bewachsen. Direkt hinter der Dünereihe finden Sie einen breiten Sandstrand, der Sie zu langen Spaziergängen einlädt. Mit offenen Augen können Sie am Strand auch Bernstein finden, vor allem nach einer stürmischen Nacht.
Die Dünen von Hvide Sande
Auch nahe des kleinen Fischerortes Hvide Sande liegen zauberhafte Dünen. Sie erstrecken sich zwischen Ringkøbing Fjord und der Nordsee. Lassen Sie an diesem magischen Ort die Natur und die Ruhe auf sich wirken. Der Dünengürtel erstreckt sich auf einer Länge von ungefähr 50 Kilometern.
Die Dünenheide Lodbjerg im Nationalpark Thy
Eine einzigartige Landschaft aus Flugsand und Seen wurde im Verlauf von vielen Jahrhunderten in der Dünen-Heidelandschaft Lodbjerg im Nationalpark Thy geschaffen. Auf der Wanderung durch die Heidelandschaft werden Sie auch am Leuchtturm Lodbjerg Fyr vorbeikommen. Erklimmen Sie die 130 Stufen des Turms, und genießen Sie den wunderbaren Rundumblick auf die Dünenlandschaft und die Vielfalt ihrer Natur.