Gegen den Willen der Dänen waren von 1940 bis 1945 deutsche Truppen in ihrem Land stationiert, ein großes Kontingent davon entlang der strategisch wichtigen Nordseeküste. Das Ringkøbing Museum dokumentiert anschaulich, welche Rolle die bis heute präsenten  Bunker und Befestigungen spielten, wie der Alltag der Soldten dort ablief und welche Eingriffe, welches Leid jener Krieg über die Zivilbevölkerung brachte, auf allen Seiten.

Ausstellung Ringkøbing Museum
© Ringkøbing-Skjern Museum

Die Ausstellungen im Ringkøbing Museum

Die nahe Küstenfestung Houvig war als Luftabwehrstellung ausgebaut, so dass im Kriegsverlauf 19 britische Bomber in der Gegend abstürzten. Herzstück der Ausstellung „Flieger in der Nacht“ ist die Attrappe eines Lancaster-Bombers, der ab 1942 tausendfach zur Bombardierung deutscher Städte eingesetzt wurde. Nachgebaut wurde auch ein Bunker, der die Lebensbedingungen der einfachen Soldaten zeigt. Der deutsche Soldat Saalfeld berichtet vom Bunkeralltag, aber auch von den Jahren vor 1939, als Hitler und seine Nationalsozialisten gezielt auf den Krieg zusteuerten. Weitere wechselnde Ausstellungen befassen sich mit der Ortsgeschichte und regionalen Themen.

Der Überfall auf Dänemark im April 1940

Unter dem Decknamen Weserübung überfielen deutsche Truppen am 9. April 1940 Dänemark und Norwegen. Das eigentliche Ziel waren die norwegischen Häfen, über die Rohstoffe wie Eisenerz verschifft wurden und von aus schnell in der Nordsee operiert werden konnte. Dänemark war sozusagen nur die Brücke dorthin und blieb von verheerenden Schlachten verschont. Verglichen mit anderen Ländern Europas, verlief die Besatzungszeit relativ glimpflich, da sich die Dänen in vielen Bereichen selbst verwalten durften. Als ab etwa 1943 die Zahl der Sabotageakte als eine Form des aktiven Widerstands anwuchs, nahm die Unterdrückung aber immer brutalere Züge an.

Weitere Angebote der Ringkøbing Fjord Museer zur Besatzungszeit

Das Ringkøbing Museum organisiert Besichtigungen von Weltkriegsbunkern, die nach Kriegsende nicht gesprengt wurden und heute die Jahre 1940–45 zurückholen: „Bunkertour Houvig-Festung“ erkundet die Anlage an der nahen Nordseeküste, auch mit deutschsprachigen Guides. Nur mit dänischsprachigen Guides findet eine weitere Bunkertour in Ringkøbing selbst statt. An der Rezeption von Fiskeriets Hus in Hvide Sande erhalten Sie deutschsprachiges Material, das Sie im Rahmen einer Schnitzeljagd, also der Lösung von Rätseln, zu Spuren der Besatzungszeit führt.

Die Anfahrt zum Ringkøbing Museum

Die Kleinstadt Ringkøbing, der Verwaltungssitz der Region, liegt am nordöstlichen Ufer des Ringkøbing Fjords, zu erreichen über die Straße 15. Ab Hvide Sande und ab Skjern sind Sie jeweils rund 20 Minuten unterwegs. Auch der Radweg rund um den Fjord kommt hier vorbei. Das Ringkøbing Museum befindet sich ufernah im Ortszentrum und ist ausgeschildert. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren genießen freien Eintritt.

Adresse

Herningvej 4

6950 Ringkøbing

Details zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen finden Sie auf der Webseite: 

ringkobingfjordmuseer.dk/de/museer/ringkobing-museum/

aktualisiert am 26.02.2025