Man muss nicht unbedingt in einen Dänemarkurlaub starten, um dieser reizvollen Stadt einen Besuch abzustatten. Tønder liegt nur vier Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und ist zumindest für die "Nordlichter" dieses Landes bequem als Ausflugsziel erreichbar.

Tønder
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Tønder im südlichen Dänemark

Die Stadt Tønder in Südjütland wird von schönen Patrizierhäusern und zahlreichen Museen geprägt. Fachwerkhäuser und rote Klinkersteine bestimmen das Stadtbild. Als eine der ältesten Städte des Landes blickt Tønder auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück und hat noch heute viel Anziehungskraft. Ihren Zugang zum Meer hat die frühere Hafenstadt jedoch durch Landgewinnung auf der Westseite verloren. Zwischen der Nordsee und der Ostsee gelegen, bieten die Ferienhäuser in Tønder viele Vorteile, denn von hier aus ist es in beide Richtungen nicht weit. Tønder ist bekannt für die Tradition des Spitzenklöppelns, das im 17. Jahrhundert einen wichtigen Teil der Wirtschaft ausmachte.

Tønder-Festival im August

Wer ein Ferienhaus in Tønder mietet, der sollte sich zuvor über eventuelle besondere Veranstaltungen informieren. Das letzte August-Wochenende gilt als wichtigstes kulturelles Datum, denn dann findet das Tønder-Festival statt. Zahlreiche internationale Folk- und Rootsmusiker bevölkern die Stadt und geben Konzerte. Das Tønder-Festival gehört zu den größten europäischen Veranstaltungen dieser Art, das von Jahr zu Jahr größer, bunter und beliebter wird. Viel Musik aus Irland und eine überschäumende Stimmung charakterisieren diese Veranstaltung, die zu den besten ihrer Art in ganz Europa zählt.

Shopping in Tønder

Für Shopping eignet sich die Stadt ebenfalls, denn hier gibt es unter anderem zahlreiche Fachgeschäfte, beispielsweise für Ecco-Schuhe. Kunsthandwerker präsentieren ihre Objekte und verkaufen sie als Souvenirs. Dekorative Alltagsgegenstände, Kerzen, individuelle Kleidungsstücke und viele Dinge mehr sind in den Boutiquen und Läden zu finden

Das Stadtbild von Tønder wird größtenteils von rotem Backstein geprägt. Kirchen, Museen und der Wasserturm wirken gleichzeitig behäbig und einladend. Die Christkirche stammt aus dem späten 16. Jahrhundert und enthält viele Epitaphien. Das Museum beherbergt eine Sammlung der Stadtgeschichte sowie bedeutende Kunstwerke. Der Wasserturm ist ein Teil des Museums. Frauen, die sich für Handarbeiten interessieren, können sich im Klöppelmuseum einen Eindruck über diese faszinierende Tradition verschaffen. Das Zeppelinmuseum befindet sich an der im Ersten Weltkrieg genutzten Luftschiffbasis.

Mit dem Fahrrad gut unterwegs

Die Landschaft um Tønder lässt sich hervorragend mit dem Fahrrad kennenlernen. Die Wege sind relativ eben, sodass die etwa 14 Kilometer bis zur Nordseeküste kein Problem sind. Hier ist das Ufer flach und viele Wassersportarten werden angeboten. Da Tønder direkt hinter der Grenze zu Deutschland liegt, ist ein Ausflug mit dem Auto nach Sylt nicht weit. Eine weitere interessante Sehenswürdigkeit in der Nähe von Tønder ist das Logumkloster mit seiner beeindruckenden Klosterkirche. Ein Heimatmuseum, die alte Klosterstraße, der Marktplatz und das größte Glockenspiel von Nordeuropa sind in der Kirchspielgemeinde zu finden.

Abwechslungsreiche Geschichte

Es ist wohl das Schicksal von grenznahen Orten, dass immer wieder um sie gestritten und gerungen wird. Auch Tønder kann hiervon ein Lied singen, denn als „Tøndern“ zählte die Stadt einst auch zum deutschen Staatsgebiet. Seine wechselvolle Geschichte, die auch sehr stark von verheerenden Sturmfluten geprägt wurde, hinderten Tønder jedoch nicht daran, sich zu einem reizvollen und ansprechende Ort zu entwickeln. Bevor man im 16. Jahrhundert zahlreiche Deiche errichtete, um die Sturmfluten abzuwehren, besaß die Stadt einen bedeutenden Handelshafen, der ihr gute Einkünfte brachte. Doch mit dem Deichbau schnitt sich Tønder vorsätzlich vom Meer ab, und mit dem Seehandel war es vorbei. Die Bewohner der Stadt – und insbesondere die Frauen und Mädchen – suchten sich mit dem Klöppeln kostbarer Spitze eine andere, sehr einträgliche Einnahmequelle. Ihre Blütezeit erlebte die Spitzenherstellung im 18. Jahrhundert, denn nicht weniger als 12.000 Frauen waren mit der Herstellung der duftigen Gespinste beschäftigt, die in ganz Europa reißenden Absatz fanden. Heute wird das traditionelle Handwerk überwiegend für den Tourismus am Leben gehalten, da die geklöppelte Spitze zu den beliebtesten Souvenirs in dieser Region zählt.

Einen schönen Überblick über die Geschichte der Stadt bietet das Tønder Museum mit seiner sehr vielseitigen Ausstellung. Selbstverständlich dürfen die Spitzen hier nicht fehlen, aber auch schöne Möbel und surrealistische Kunstwerke fesseln die Aufmerksamkeit der Besucher. Im ebenfalls zum Museum zählenden Wasserturm kann man die Vielfalt an ausgefallenen Sitzgelegenheiten bewundern, die von dem berühmten Designer Hans Wegner entworfen wurden, einem der berühmtesten Söhne dieser Stadt.

Heiraten in Tønder

Tønder ist seit den 1960er Jahren als eine Art Heiratsparadies bekannt. Die gesetzlichen Bestimmungen benötigen nur wenige Unterlagen für die Vorbereitung der Eheschließung, dennoch wird die Hochzeit in Tønder in Europa anerkannt. Mit den notwendigen Dokumenten und einer Gebühr von umgerechnet rund 70,00 Euro können Urlauber, die sich mindestens drei Tage in der Kommune von Tønder aufhalten, hier heiraten. Weitere umfangreiche Informationen finden Sie auf unserer Seite Heiraten in Dänemark.

Sehenswürdigkeiten in Tønder

Auf kopfsteingepflasterten Gassen gelangt man zum Kleinen Markt, wo der Pranger zu den am meisten fotografierten Sehenswürdigkeiten zählt. Man erfährt, dass hier noch im Jahr 1865 eine Frau öffentlich ausgepeitscht wurde, die man des Diebstahls bezichtigt hatte.

Weniger gruselig dürfte sich ein Besuch der Kristkirken gestalten, denn bei der Innenausstattung der Ende des 16. Jahrhunderts erbauten Kirche wurde an Prachtentfaltung nicht gespart. Der schöne Innenraum wurde nicht etwa mit Kirchensteuer oder dem mühsam erarbeiteten Zehnten der Stadtbevölkerung finanziert – wohlhabende Spitzen- und Viehhändler von Tønder spendierten großzügig einen Teil ihres Reichtums und bezahlten die kunstvollen Schnitzereien und Steinmetzarbeiten der Christuskirche aus dem eigenen Säckel.

Schöne Mitbringsel aus verschiedenen kunsthandwerklichen Berufen gibt es in „Det Gamle Apotek“, der Alten Apotheke, zu kaufen. Zu erkennen ist die zweckentfremdete Apotheke an den beiden wehrhaften Löwen, die sich schützend zu beiden Seiten der prächtigen Barocktür postiert haben.

Auch die Natur lässt nichts zu wünschen übrig

Bei Tønder ist Ende März ein beeindruckendes Naturschauspiel zu sehen. Wenn die Stare nach Norden fliegen, sammeln sie sich über den Wiesen, die um die Stadt liegen. Hunderttausende steigen in Schwärmen auf, sodass sich der Himmel schwarz verfärbt. Beim Anblick denkt man sofort an den Hitchcock-Film „Die Vögel“, doch die Stare sind harmlos. Es ist ein beeindruckendes Abenteuer, die riesigen Vogelschwärme zu beobachten und die Verdunkelung der Sonne zu erleben.

Tønder und die umliegenden Ortschaften werden wegen der direkten Nachbarschaft bevorzugt von deutschen Besuchern frequentiert. Das dänische Kunsthandwerk, die Museen und das Marschland im Südwesten Dänemarks stellen eine große Verlockung dar und sorgen für einen unterhaltsamen und angenehmen Urlaub.