In Maribo auf der Insel Lolland steht eine Kirche, die zu den bedeutsamsten gotischen Backsteinbauten Dänemarks gehört. Entdecken Sie bei einem Besuch alte Ruinen, die Krypta und den Domschatz!

Geschichte der Domkirke

Die Domkirche am Ufer des Søndersø in Maribo auf der Lolland geht auf ein Birgittinerkloster des frühen 15. Jahrhunderts zurück. Sie war ursprünglich als Teil eines Doppelklosters erbaut – mit Standort zwischen einem Nonnenkloster und einem Mönchskloster.

Der Chor und der westliche Teil des Kirchenschiffs gehören zu den ältesten Teilen der Kirche. Schon zum Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche aber um den großen Ostgiebel mit drei Spitzbogenfenstern erweitert. Der Turm wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert gebaut, später allerdings abgerissen und erst 1891 während einer umfassenden Restaurierung erneut errichtet.

Das Birgittinerkloster wurde nach der Reformation im Jahr 1536 aufgelöst, bis 1621 diente es als Adelskloster. Die Klosterkirche wurde zunächst zur Pfarrkirche von Maribo und 1924 zum Dom des neu gegründeten Bistums Lolland-Falster

Das Mönchskloster ist inzwischen völlig verschwunden und von dem Nonnenkloster sind nur noch Ruinen übrig. Die Kirche erlebte im Lauf ihrer Geschichte viele Renovierungen, wurde in den 1890er Jahren aber umfassend restauriert und wieder so hergerichtet, wie sie im Mittelalter aussah. Heute zählt die Domkirche Maribo zu den bemerkenswertesten Backsteinbauten der Gotik in Dänemark.

Beeindruckend: Domkirke in Maribo
Beeindruckend: Domkirke in Maribo
© Lene Hansen

Besonderheiten der Domkirche Maribo

Die gotische Backsteinkirche von Maribo beeindruckt sowohl mit ihrem Äußeren als auch im Inneren. Am Ostgiebel befindet sich ein gotisches Relief, das Christus am Kreuz zeigt, umgeben von Sonne, Mond und Folterinstrumenten. Drei Kirchenschiffe bilden einen großen Saal, ein Highlight sind die aus dem Mittelalter erhaltenen Reste der Freskenbemalung im Chor und über der Orgel. Eindrucksvoll ist auch der Chorteppich, der von der Textildesignerin Nina Hart entworfen wurde.

Reich verziert präsentieren sich das Taufbecken, die Kanzel und das Altarbild von Henrik Werner, einem Holzschnitzer aus Deutschland. Vieles in der Domkirche Maribo stammt noch aus dem 15. Jahrhundert, darunter das älteste Leinwandgemälde Nordeuropas, das die Heilige Birgitta zeigt, der kunstvolle Altarschrank und der Domschatz, ein wertvoller Abendmahlskelch mit Szenen aus der Passion Christi.

Sehr sehenswert ist außerdem die Krypta der Domkirche Maribo. Hier steht der Sarg von Leonora Christina, der Tochter von Christian IV., dem König von Dänemark und Norwegen. Sie lebte im 17. Jahrhundert und war 22 Jahre lang als politische Gefangene inhaftiert, da sie von landesverräterischen Intrigen ihres Ehemanns Corfitz Ulfeldt gewusst haben soll. Als sie 1685 entlassen wurde, ging sie ins Kloster nach Maribo, wo sie 1698 starb. Heute erinnert unter anderem ein Gedenkstein in der Kirche an die Königstochter.

Glockengeläut der Domkirche Maribo

Nach altem Brauch werden die Glocken der Domkirche Maribo mehrmals am Tag geläutet. Das Glockengeläut folgt dem Rhythmus der ursprünglichen mittelalterlichen Stundengebete, es ertönt zuerst zum Sonnenaufgang und zuletzt zum Sonnenuntergang. Zu diesen Uhrzeiten läuten die Kirchenglocken:

  • 7 Uhr
  • 10 Uhr
  • 12 Uhr
  • 14 Uhr
  • 17 Uhr
  • 19 Uhr


Außerdem gibt es viele Veranstaltungen in der mittelalterlichen Kirche. Jeden Mittwoch von 9 bis 9.20 Uhr gibt es das „Morgenlied“, eine Andacht mit Gebet, Singen und Besinnung in der Stille. Montags bis freitags wird jeweils um 12 Uhr ein Mittagsgebet gehalten. Höhepunkte sind die Konzerte in der Domkirche Maribo, die von Klassik bis Jazz reichen. Wann ein solches Event stattfindet, erfahren Sie auf der Webseite der Domkirke Maribo.

Essen und Trinken beim Besuch der Kirche von Maribo

Rund um die Kirche gibt es viel Platz für ein ausgedehntes Picknick, wenn das Wetter schön ist. Die Domkirche Maribo steht am Ufer des Søndersø, ein idyllisches Plätzchen fürs Essen mit Familie, dem Partner oder Freunden. Zudem gibt es in Maribo eine große Auswahl an Bäckereien und Cafés sowie verschiedene Restaurants.

Die Domkirche Maribo im Überblick

Die Domkirche Maribo ist die ganze Woche über von 9 bis 17 Uhr für Besichtigungen geöffnet. Zwischen dem 1. April und dem 31. Oktober finden dienstags und mittwochs um 14 Uhr kostenlose Führungen statt. Zu anderen Zeiten können Führungen gegen Gebühr gebucht werden.

Lage Maribo auf Lolland
Entstehungszeit frühes 15. Jahrhundert
Baustil Gotik
Für Besucher ab keine Altersbegrenzung
Sind Hunde erlaubt Dsa Mitführen von Hunden ist in der Kirche nicht gestattet
Parkplätze Parkplätze stehen in fußläufiger Entfernung am Torvet bzw. in der Torvegade zur Verfügung
Wunderschöne Lage der Domkirke in Maribo
Wunderschöne Lage der Domkirke in Maribo
© Lene Hansen

Adresse

Geo-Koordinaten: 54.77275160745843, 11.499874969670957

Klostergade 33
4930 Maribo
Dänemark

www.maribodomkirke.dk

Nein, der Zutritt zum Dom ist frei. Konzerte in der Domkirche Maribo können kostenpflichtig sein.

Highlights in der Domkirche Maribo sind der schlichte Innenraum, die Wandmalereien im Chor, der barocke Altar sowie der kostbare Abendmahlskelch aus dem 15. Jahrhundert.

In Maribo gibt es viele weitere Sehenswürdigkeiten, so dass sich ein Tagesausflug lohnt. In die Vergangenheit entführt Sie das Freilichtmuseum „De Gamle Huse“ im Naturpark Maribo-Seen. Reetgedeckte Fachwerkhäuser und traditionelle Handwerkstechniken zeigen, wie das ländliche Leben im 18. Jahrhundert auf Lolland verlief. Es werden viele Aktivitäten für Kinder und Familien angeboten. Im Naturpark Maribo-Seen können Sie zudem Fahrrad- und Bootstouren in einer artenreichen Landschaft unternehmen.

aktualisiert am 26.09.2024