Sort Sol – Jetzt ist die richtige Zeit für die schwarze Sonne

Sort Sol in der Tondermarsch
Sort Sol in der Tondermarsch

Dieses faszinierende Naturschauspiel muss man einfach erlebt haben! Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst versammeln sich bis zu 1,5 Mio. Stare über der Tøndermarsch, um ihr allabendliches Himmelsballett aufzuführen.

Sobald im Frühjahr die Frostzeit vorüber ist und bevor im Herbst die ersten Nächte mit Temperaturen unter null Grad wieder den Winter ankündigen, geht über der Marsch die schwarze Sonne auf und tanzt über den Himmel. Es sind Tausende Stare, sonst eher wenig beachtete Vögel, die sich wie zu einem einzelnen Organismus zusammentun und vor der untergehenden Sonne ihre grandiosen Muster an den Himmel zaubern. Die Sonne wird dabei fast komplett von ihnen verdeckt – daher der Name Sort Sol (Schwarze Sonne). Die Stare sind hier in der Tøndermarsch tagsüber auf der Suche nach Larven, die massenhaft in den feuchten Wiesen leben. Nachts schlafen die Vögel im Schilfrohr. Die Übernachtungsplätze werden ständig gewechselt, um sich zum einen vor Raubvögeln zu schützen. Zum anderen, weil das Schilfrohr, nachdem es einige Zeit als Schlafplatz gedient hat, brechen kann. 

Die Vögel wechseln ihren Platz, an dem sie sich zur Nacht niederlassen, mehrmals in der Saison, manchmal sogar von einem Tag auf den anderen. Wo genau sie sich also niederlassen, kann man nie so genau wissen. Die größten Chancen, dieses fantastische Naturphänomen zu erleben, habt ihr, wenn ihr euch einer Tour anschließt. Es gibt mehrere Anbieter, unter anderem könnt ihr euch mit den Naturführern des Vadehavscenters aufmachen. Sie haben die aktuelle Situation in der Marsch immer genau im Blick und gehen mit euch zu den Hotspots. www.vadehavscentret.dk

Natürlich könnt ihr euch auch auf eigene Faust auf die Lauer legen. Die Tøndermarsch wie auch mehrere Orte rund um Ribe sind gute Adressen. Achtet darauf, dass ihr rund eine Stunde vor Sonnenuntergang an Ort und Stelle seid, denn dann geht das Schauspiel normalerweise los.

Leinen los - Mit Hund nach Dänemark

Hund am Strand von Fjand
Am Strand von Fjand
© Sibille Fuhrken

Es ist wieder so weit! In der Zeit vom 01. Oktober bis zum 31. März dürfen eure Vierbeiner ohne Leine an dänischen Stränden herumtollen. Hundehalter sehnen diese Zeit oft herbei, denn für viele Urlauber gibt es nichts Schöneres, als zusammen mit ihrem Hund einen langen Spaziergang entlang eines schier endlosen Strandes zu unternehmen – und das ohne Leine.

Tatsächlich ist es ja auch einfach fantastisch, entlang der wild aufgepeitschten Nordsee zu spazieren, die Ruhe eines spiegelglatten Fjords zu genießen oder auf Entdeckungstour an den feinsandigen Ostseestränden zu gehen. Der Hund kann nach Herzenslust herumtoben, schnüffeln oder den Strand ohne Frauchen oder Herrchen an der Leine für sich erkunden. Einfach großartig und so entspannend! Danach dann im Ferienhaus ein Päuschen vorm Kamin einlegen, einen warmen Kakao trinken und den Vierbeiner in seinem Körbchen in den verdienten Erholungsschlaf kraulen – ein wahrer Urlaubstraum, nicht nur für eure Hunde.

Doch bitte bedenkt, dass auch, wenn die Strände freigegeben und eure Hunde ohne Leine Strand und Meer für sich erobern dürfen, auch viele Urlauber ohne Hund vom Herbst und Winter in Dänemark begeistert sind und ihre Zeit bei unseren nördlichen Nachbarn genießen möchten. Gegenseitige Rücksichtnahme ist auch in dieser Jahreszeit der beste Begleiter, wenn ihr die wunderschöne Natur Dänemarks entspannt erleben möchtet. Deshalb gilt auch in dieser Zeit, dass ihr eure Hunde unter Kontrolle haben müsst und sie abrufbar sein sollten. Lasst eure Vierbeiner nicht unkontrolliert zu anderen Spaziergängern oder – und das schon, um im Zweifel auch euren eigenen Hund zu schützen – zu anderen Hunden laufen. Achtet auch auf Wildtiere, wie zum Beispiel Seehunde, die gerade im Herbst manchmal am Strand liegen, und lasst eure Hunde nicht in deren Nähe. Woran ihr sonst noch denken solltet, wenn ihr einen Urlaub mit Hund in Dänemark plant, haben wir euch hier auf unserer Website zusammengestellt.

Das Gold des Nordens

Bernstein an der dänischen Nordseeküste
© bitfuerbit - stock.adobe.com

Senkt sich euer Blick bei jedem Strandspaziergang auch immer mal wieder nach unten und ihr scannt den Boden ab auf der Suche nach dem, was schon die Phönizier, Griechen und Römer als „Gold des Nordens“ bezeichnet wurde, dem Bernstein?

Es gibt kaum einen Küstenort ohne Bernsteinschleiferei oder Souvenirladen, in dem Bernstein gekauft werden kann. Doch selbst einen Bernstein zu finden, ist für viele Dänemarkurlauber ein kleiner Traum. Die größten Chancen, sich diesen Traum zu erfüllen, bestehen ein bis zwei Tage nach einem Sturm, wenn der Wind ablandig weht und der leichte Bernstein mit der Unterströmung an den Strand gespült wird. Achtet bei eurer Suche auf den Spülsaum nahe der Wasserkante. Hier liegen auch Seetang und kleine, schwarze Holzstückchen, die auch „Bernsteinstäbchen“ genannt werden. Sie sind, da sie die gleiche Dichte wie Bernstein haben, ein guter Hinweis auf Bernstein. Übrigens ist gerade die kalte Jahreszeit eine gute Zeit, sich auf die Suche nach Bernstein zu machen, da kaltes Wasser einen besseren Auftrieb bewirkt.

Was aber, wenn man nun einen Stein gefunden hat, der ein begehrtes Stück vom „Gold des Nordens“ sein könnte? Bernstein ist leichter als Stein und fühlt sich eher warm an. Farbe und Oberfläche von Bernstein können variieren, von matt über rau bis glänzend und bernsteingold über beinahe weiß bis fast schwarz. Wenn ihr mit eurem Fund ganz vorsichtig an einen eurer Zähne klopft, fühlt es sich eher weich an, wenn es sich um einen Bernstein handelt. Außerdem schwimmt Bernstein in Salzwasser – löst 160 g Salz in 1 Liter Leitungswasser auf und schaut, was passiert, wenn ihr euren Fund hineinlegt. Ambitionierte Bernsteinsucher haben übrigens immer öfter eine UV-Lampe dabei, mit denen man in Dämmerung und Dunkelheit Bernsteine, die im Gegensatz zu anderen Materialien unter UV-Licht sehr hell aufleuchten, besonders gut finden kann. 

Alles passt so weit mit eurem Fund? Trotz aller Freude solltet ihr bedenken, dass Phosphor für Laien dem Bernstein zum Verwechseln ähnlich ist. Also steckt euren Fund keinesfalls in die Tasche – es besteht die Gefahr, dass sich Phosphor durch das Trocknen selbst entzündet! Nehmt den Stein auch erstmal nicht mit ins Ferienhaus, sondern lasst ihn lieber erstmal im Freien auf einer feuerfesten Unterlage gründlich trocknen.

Um ganz sicherzugehen, könnt ihr immer auch in einer Bernsteinschleiferei fragen, ob man dort euer Fundstück mal unter die Lupe nimmt.

Ballen, Samsø
© Sibille Fuhrken

Kennt Ihr eigentlich Samsø – Dänemark im Miniformat?

Dänemark im Miniformat, so wird die wunderschöne, nur rund 112 km² große Insel im Kattegat oft genannt. Und tatsächlich ist da etwas Wahres dran, denn auf Samsø könnt ihr herrliche Badestrände, mächtige Wald- und Heideflächen, großartige Hügellandschaften, Fjorde und Meeresbuchten entdecken. Kleine Dörfer mit Fachwerkhäusern und Reetdach, Gräber der Stein- und Bronzezeit auf fast jedem Hügel prägen die Landschaft. Das milde Klima und die besonders vielen Sonnenstunden bieten zudem optimale Bedingungen für den Anbau von Obst und Gemüse. Die ersten Samsø Kartofler haben mittlerweile landesweit einen wahren Kultstatus erlangt, aber auch darüber hinaus kann man sich an den zahlreichen Straßenständen, die überall auf der Insel verteilt sind, mit kulinarischen Köstlichkeiten eindecken.

Die Insel will entdeckt werden! Ganz im Sinne des hohen ökologischen Bewusstseins der Inselbevölkerung kann man dies besonders gut mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß. Samsø ist nämlich ausgewiesene Energiesparinsel, mittlerweile energieautark, versorgt sich also unabhängig von großen Stromanbietern selbstständig mit Elektrizität. Vorrangig geschieht dies durch einen Windpark, dessen Anteile der Bevölkerung vor Ort gehören.

Der Norden der Insel, der zur nationalen Sehenswürdigkeit ernannt wurde, kann hervorragend vom idyllischen Nordby aus erkundet werden und am nördlichsten Punkt der Insel, Issehoved, könnt ihr euch mit einem Fuß östlich, mit dem anderen westlich von Samsø ins Kattegat stellen. Auch der Kanhave Kanal, ein mehrere Hundert Meter langer, elf Meter breiter Kanal vom Stavns Fjord zur Sælvig Bugt, ist einen Abstecher wert. Er wurde auf das Jahr 726 datiert – also entstand er noch vor der Wikingerzeit. Der Stavns Fjord im Nordosten der Insel steht heute größtenteils unter Naturschutz und ist mit seinen 15 unbewohnten Inselchen ein wahres Paradies für Seevögel und Robben. Echte Badeortatmosphäre herrscht um den kleinen Ort Ballen mit seinem quirligen Hafen und mehreren kleinen Restaurants. Verpassen solltet ihr auch nicht den Vesborg Fyr, den Leuchtturm im Südwesten Samsøs. Er steht auf einem Steilufer, in dem Mauerreste einer mittelalterlichen Burg erkennbar sind. 

Samsø ist das perfekte Urlaubsziel für alle, die Ruhe suchen und die Schönheit der kleinen Dinge zu schätzen wissen und für alle, die Spaß an kulinarischen Spezialitäten haben.

aktualisiert am 03.12.2024