Skjern Enge

Die besten Spots für Naturbeobachtungen in Jütland

Naturfans kommen in Dänemark vor allem im Frühjahr und Herbst auf ihre Kosten, wenn Kraniche ihre Tänze aufführen oder Tausende Stare ein wahres Ballett an den Abendhimmel zaubern.

Besonders gute Aussichten haben alle Hobby-Ornithologen auf Tipperne, einem der größten Vogelreservate Nordeuropas. Die Gebiete Tipperne und Værnenge bilden zusammen die gut 3.000 ha große Halbinsel im südlichen Ringkøbing Fjord. Das Gebiet ist nur eingeschränkt zugänglich, zu sehen gibt es mit etwas Glück zum Beispiel Säbelschnäbler, Weißwangengänse und Kiebitze. Auch das Naturschutzgebiet Skjern Enge, das mit seinen großen Feuchtwiesen, zahlreichen Seen und Wasserläufen ideale Rast- und Rückzugsmöglichkeiten bietet, eignet sich hervorragend für die Beobachtung von unter anderem Seeadlern, Löfflern und Graugänsen. Am 47 Meter in die Höhe ragenden Bulbjerg, Dänemarks einzigem Vogelfelsen, lassen sich Hunderte Paare Dreizehenmöwen, Basstölpel, Raubmöwen, Papageientaucher und auch Eissturmvögel beobachten. Darüber hinaus sind der Vest Stadil Fjord als einer der wichtigsten Brut- und Rastplätze Jütlands, Agger Tange nördlich von Thyborøn und das Naturgebiet Vejlerne nördlich des Limfjords exzellente Spots zur Beobachtung.

Auf der alten Steilküste bei Sårup im Nationalpark Thy können mit etwas Glück tanzende Kraniche bewundert werden.

Im Frühjahr und Herbst haben Dänemarkurlauber außerdem die besten Chancen, das Naturschauspiel Sort Sol zu Gesicht zu bekommen, bei dem bis zu 1,5 Millionen Stare ihren Himmelstanz aufführen.

Aber die Tierwelt Jütlands ist natürlich viel reicher! Besuchen Sie die rund 200 Biber, die in der Klosterhede Plantage ein Zuhause gefunden haben und hier deutliche Spuren hinterlassen. Auch Dachs, Fuchs und Otter sowie eine große Rotwildpopulation leben hier. Dänemarks größtes Rotwildreservat ist das Øksbøl Kronvildtreservat, in dem im Herbst die beeindruckenden Brunftrituale der Rothirsche beobachtet werden können. Auch der Nationalpark Thy ist mit seinem Wildreservat Hanstholm ein fantastischer Ort für Naturbeobachtungen. Ihr liebt Kaninchen? Dann besucht unbedingt die kleine Insel Endelave, auf der Tausende Wildkaninchen leben.

Wassertiere können besonders gut auf einer Bootstour beobachtet werden, zum Beispiel mit den ausgebildeten Naturguides des Jyllandsakvariet in Thyborøn auf einer Delfin- oder Seehundssafari. Auch eine Schweinswalsafari im Lillebælt bietet sich an, hier lebt eine der größten Populationen der Tiere weltweit.

Deep Forest Art Land
© Sibille Fuhrken

Ein Besuch im Deep Forest Art Land

Mitten in Jütland, rund 30 Kilometer südlich von Herning, liegt ein Wald, der es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. Hier könnt ihr nämlich auf einem rund 3,5 km langen Rundweg nicht nur einen fantastischen Wald erkunden, sondern auch eine Vielzahl an zeitgenössischen Kunstwerken entdecken, die im Wald errichtet wurden. Das Deep Forest Art Land ist eine Art Freilicht-Ausstellungsgelände. Kunstwerke, Künstler und Besucher sind Gäste in der Natur, die ständigen Veränderungen unterworfen ist. Auch die Kunstwerke verändern sich, einige verschwinden langsam, andere trotzen den Auswirkungen von Wind und Wetter und fortlaufend kommen neue Kunstwerke hinzu. Im Deep Forest Art Land gibt es keine langen Erklärungen der Kunstwerke, es gibt keine Regeln, wie Besucher diese erleben sollen. Es gibt kein Richtig oder Falsch, keine Anforderungen. So können einzigartige Gespräche über Kunst entstehen, jeder kann seine Perspektive einbringen. Vor allem Kinder sind eingeladen, sich mit der spannenden Kombination aus zeitgenössischer Kunst und Natur, die Grenzen aufzulösen scheint, auseinanderzusetzen.

Der Rundweg umschreibt eine Nord- und Südschleife und kann also leicht auch abgekürzt werden. Am Eingang zum Wald gibt es Karten, auf denen Weg und einzelne Kunstwerke verzeichnet sind. Nicht die gesamte Strecke ist barrierefrei und ein Teilstück des Weges führt entlang eines kleineren Flusses mit starker Strömung. Der Eintritt ist frei, eine Spende in Höhe von 20 DKK pro Person ist jedoch sehr willkommen.

Fastelavnsboller
© Sibille Fuhrken

Fastelavn - Der dänische Karneval

Am 02. März 2025 ist es so weit: Dänemark feiert Fastelavn! Fastelavn ist der dänische Begriff für Karneval und eng verwandt mit den in vielen Regionen Deutschlands gebräuchlichen Begriffen Fastnach oder Fassenach. Ursprünglich bezeichnete Fastelavn lediglich den Abend vor dem Beginn der Fastenzeit. In Dänemark wurde es aber, wie auch anderswo, sehr schnell üblich, das Fest vor der langen Fastenzeit auf weitere Tage auszuweiten. Allen Tagen gemeinsam ist, dass sich ihre Namen auf Essen beziehen – zumindest ursprünglich. Der Fastelavnssøndag hieß ursprünglich Flæskesøndag, weil man an diesem Tag vorrangig Fleischgerichte aß (flæsk bedeutet „Schweinefleisch“ oder „Speck“). Schließlich war dies die letzte Chance vor der langen Fastenzeit, in der Fleisch und Weizenmehl verboten waren. Jedenfalls wenn der Flæskemandag – der heutige Fastelavnsmandag – nicht gewesen wäre, an dem man ebenfalls nochmal angesichts der kommenden, mageren Wochen Fleisch aß.

Ein alter Volksglaube berichtet sogar von ganzjährig andauernden bösen Rückenschmerzen, kommt man der Fleischvöllerei am Flæskemandag nicht entsprechend nach.

Schließlich folgt der Hvide Tirsdag, der „weiße Dienstag“, dem letzten Tag vor der Fastenzeit eine besondere Bedeutung zukommt. Auch dieser Name hat mit dem Essen zu tun – an diesem Tag aß man nämlich vornehmlich weiße Speisen: Eisuppe, Milchsuppe, Weizenmehlbrot. Der im englischsprachigen Raum gebräuchliche Pancake Tuesday oder Fettisdagen (Fett-Tag) im Schwedischen zeigt, dass es nicht nur in Dänemark an diesen Tagen ums Essen ging. Eigens zu Fastelavn gebacken wurden Hefebrötchen, ursprünglich gefüllt mit Rosinen und Zucker. Die Fastelavnsboller genannten Leckereien sind aber auch heute noch ein echter Renner – schon Wochen vor dem eigentlichen Fastelavn lassen sie einem gefüllt mit Sahne, Vanillecreme, Nougat und allerlei weiteren süßen Köstlichkeiten das Wasser im Munde zusammenlaufen.

Ihr wollt zumindest kulinarisch dänische Fastelavn zu Hause feiern? Dann haben wir hier ein Rezept für 12 einfache Fastelavnsboller für euch.

Ihr braucht dafür:

  • 50 ml Wasser
  • 50 g Hefe
  • 200 ml Buttermilch
  • 50 g Butter
  • 75 g Zucker
  • 1 1/2 TL Salz
  • 475 g Mehl
  • Marmelade, z. B. Himbeer
  • 50 g gehobelte Haselnüsse
  • 1 verquirltes Ei

Hefe im Wasser auflösen und die Buttermilch hinzugeben.
Butter bei schwacher Wärme schmelzen und mit der Hefe-Buttermilch-Mischung vermengen. Zucker und Salz hinzugeben und das Mehl einarbeiten, bis ein weicher, glatter Teig entstanden ist.

Den Teig dann zugedeckt eine Stunde gehen lassen.

Ofen auf 180 Grad vorwärmen.

Danach den Teig zu 12 runden Klößen formen und mit Abstand auf zwei mit Backpapier ausgelegten Backblechen verteilen.

Mit den Fingern in jeden Kloß eine kleine Vertiefung formen und die Ränder des Lochs etwas umstülpen. Marmelade hineinfüllen und mit Ei bepinseln. Dann die gehobelten Haselnüsse darauf verteilen.

Wieder 30 Minuten gehen lassen.

Fastelavnsboller ca. 12 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Auf einem Backrost abkühlen lassen. Fertig!

Den genfundne bro
© Sibille Fuhrken

Kennt ihr schon Den genfundne bro?

Im Kystlandet, in idyllischer Umgebung nahe Horsens, befindet sich eine einzigartige Sehenswürdigkeit, der ihr unbedingt einen Besuch abstatten solltet!

Den genfundne Bro, die wiedergefundene Brücke, wurde erst 2014 freigegraben und aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Erbaut wurde die sie 1899 als Teil einer Eisenbahnverbindung zwischen Horsens und Bryrup. Schnell war die schöne, rund 13 Meter hohe und 50 Meter lange Brücke über die Gudenå allerdings veraltet, da ab 1929 die Spurweite für die neuen Bahnstandards nicht mehr ausreichte. Eine Neukonstruktion wäre sehr teuer geworden und man entschloss sich daher, diese durch einen Bahndamm zu ersetzen. Die Brücke wurde dafür allerdings nicht abgerissen, sondern ummantelt. Der Damm wurde einfach um sie herum gebaut. Als man das Bauwerk dann nach 85 Jahren wieder freilegte, war es in einem sehr guten Zustand und es wurde beschlossen, die Brücke zu restaurieren.

Die rote Stahlgitterkonstruktion inmitten der schönen Landschaft Bakkelandet ist heute ein beliebtes Fotomotiv und außerdem Teil des Natursti Horsens-Silkeborg. Vom nahegelegenen Parkplatz sind es rund 300 Meter zur Brücke, sie ist aber auch ein fantastisches Ziel für einen Fahrradausflug oder eine Tour mit dem Kajak. Am Ufer der Gudenå gibt es zahlreiche Plätze, die wie gemacht sind für eine Pause oder ein kleines Picknick.

Wer mit dem Auto anreist, findet hier einen Parkplatz:

Vestbirkvej 2A
8740 Brædstrup

Ein rund 300 Meter langer, barrierefreier Fußweg führt bis zur Brücke. Es gibt mehrere Möglichkeiten für Picknick oder eine kleine Pause, darüber hinaus sind auch Toiletten vorhanden.

aktualisiert am 21.02.2025