Für viele ist es der Inbegriff von Hygge: Weihnachten. Es wird dekoriert, gebacken, gekocht, gebastelt. Was aber noch viel wichtiger ist, ist die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden. Julefrokost und der Besuch eines Weihnachtsmarktes, ein Becher heißer Schokolade mit dem Nachbarn oder der erste Gløgg des Winters, während die frisch gebackenen Plätzchen probiert werden.
Weihnachtsmärkte
Die Tradition des Weihnachtsmarktes stammt ursprünglich aus dem deutschsprachigen Raum, hat aber mittlerweile auch in Dänemark Einzug gehalten. Es gibt eine ganze Reihe attraktiver Julemarkeder, die einen Besuch wert sind. Kleine Hütten und Buden, Julenisser, Weihnachtsbäume und der verführerische Duft nach Æbleskiver und Gløgg – Weihnachtsstimmung pur! Die drei größten Weihnachtsmärkte in Dänemark sind
- Julemarked im TIVOLI København
- HC Andersen Julemarked in Odense
- Julemarked in Den Gamle By in Aarhus
Kalenderlys, Adventskranz und Adventskalender
In Dänemark gehört ein Kalenderlys – eine Kalenderkerze – fest zum Repertoire in der Vorweihnachtszeit. Ab dem ersten Dezember wird die Kerze täglich angezündet und brennt so Tag für Tag an einer Skala von 1 bis 24 herunter.
Einen Adventskranz, wie er in Deutschland Tradition ist, gibt es in Dänemark noch nicht lange und auch der Adventskalender, bei dem täglich Türchen geöffnet werden dürfen, ist noch nicht lange in Dänemark zu finden. Üblicher war es, Kindern nur an den Adventssonntagen ein kleines Geschenk zu machen.
Lucia und Nikolaus
In Dänemark gibt es am 6. Dezember keinen Besuch vom Nikolaus. Hier ist es die Julenisse, die die Familie auf Trab hält. Am 13. Dezember jedoch wird wie in Schweden mittlerweile auch in Dänemark der Luciatag gefeiert. Ein Festumzug aus in weiß gekleideten Mädchen und Jungen, die jeweils eine Kerze in der Hand halten, zieht am frühen Morgen des 13. Dezembers durch Kindergärten, Altenheime und Krankenhäuser. Zuhause kann man am Morgen die köstlichen Luciaboller essen.
Julenisse
Kein Weihnachten in Dänemark ohne Julenisse. Die kleinen Weihnachtskobolde sind die bekanntesten Nisser, deren Name sich von Niels ableitet. Traditionell ähneln die Kobolde Schutzgeistern, die Haus, Hof und vor allem die Haustiere beschützen.
Ein Julenisse wird üblicherweise dargestellt als ein sehr alter, kleiner Mann mit weißem Bart und roter Mütze. Zu Weihnachten ist er in praktisch jedem dänischen Haushalt präsent. Oftmals bewohnt er sogar sein eigenes kleines Nisseheim: Meist über Nacht taucht in irgendeiner Ecke des Hauses eine kleine Nissedør auf, manchmal stehen auch seine Pantoffeln, Besen und Eimer vor der Tür.
Auf dem Lande gibt es in der Weihnachtszeit immer noch den Brauch, eine Schüssel mit risengrød auf Dachboden oder wo auch immer der Nisse vermutet wird zu stellen, um den Kobold gütlich zu stimmen. Denn Milchreis ist sein Leibgericht und wird der Nisse nicht gut behandelt, verlässt er Haus und Hof oder er spielt der gesamten Familie Streiche.
Juletræet
Über den ersten Weihnachtsbaum in Dänemark gibt es zwei Berichte.
Der erste, nach dem der erste Juletræ im Jahre 1808 auf Schloss Holsteinborg aufgestellt wurde, ist nicht dokumentiert und unter Umständen bloß ein Gerücht. Für den zweiten aber spricht einiges. Der besagt nämlich, dass der erste Weihnachtsbaum drei Jahr später, also 1811, bei Doktor Lehmann, seiner Frau Friederike und Sohn Orla in Kopenhagen in der Ny Kongengsgade 221 aufgestellt wurde. Lehmann stammte aus Holstein und er brachte die Sitte, einen Weihnachtsbaum aufzustellen und zu erleuchten mit nach Dänemark. Gegen 17 Uhr versammelten sich Berichten zufolge Schaulustige auf der Straße, um durch die Fenster zu sehen, wie Lehmanns aus Holstein am Tannenbaum Kerzen anzündeten. Natürlich wurde auch die Feuerwehr hinzugerufen, so etwas hatte man schließlich noch nicht gesehen!
Heute wird der Baum in der Regel in der Mitte des Wohnzimmer platziert – es muss auf jeden Fall genug Platz geben, um den Baum umkreisen zu können. Denn in Dänemark wird Hand in Hand um den Weihnachtsbaum getanzt und dabei werden Weihnachtslieder gesungen.
Julehjerter
Julehjerter sind die klassische Weihnachtsdeko in Dänemark. Dieses Weihnachtsherz wird aus zwei Stückchen gefaltetem Glanzpapier gebastelt. Beide Teile werden ineinander verflochten, so dass das Herz ohne Klebstoff hält. Nur der Henkel muss geklebt werden, damit man die Herzen vorzugsweise an den Tannenbaum hängen kann. Klassischerweise sind die Herzen rot und weiß, was natürlich an Dänemarks Nationalflagge, den Dannebrog, erinnert (der übrigens auch unbedingt in irgendeiner Form am Weihnachtsbaum hängt!)
Inzwischen gibt es unzählige Muster für Julehjerter – vom Engel und Eisbären über Dannebrog bis zu zahlreichen graphischen Mustern. Das älteste, noch erhaltene Julehjerte stammt übrigens vom großen Märchendichter HC Andersen aus dem Jahre 1860.
Kulinarisches an Weihnachten
Im Winter zu Weihnachten wird aufgetischt – in den meisten Familien gehört ein schönes Weihnachtsessen einfach dazu. Während in Deutschland Kartoffelsalat und Würstchen die Rangliste der Weihnachtsessen am Heiligabend anführt, sind es in Dänemark Geflügel, Schweinebraten oder auch Fisch, die auf den Tisch kommen. Dazu werden Grünkohl, Rotkohl oder Weißkohl serviert, vor allem aber dürfen die Karamellkartoffeln nicht fehlen.
So unterschiedlich die Hauptmahlzeit ausgestaltet sein mag, beim Dessert gibt es da kaum Diskussionen: Weihnachten gibt es Ris à l’amande in Dänemark. Der mit geschlagener Sahne und kleingehackten Mandeln verfeinerte Milchreis wird zusammen mit Kirschsoße serviert. Highlight ist die eine ganze Mandel im Reis. Wer diese auf seinem Teller findet, bekommt das Mandelgave, das Mandelgeschenk.
Gløgg, Julebryg og Julesnaps
Auch getrunken wird in der Weihnachtszeit. Am ersten Freitag im November kommt das dänische Weihnachtsbier in den Verkauf und damit startet sozusagen ganz offiziell die Weihnachtssaison. Den J-Dag, den Julebryg-Dag, gab es erstmals 1990 und inzwischen gibt es regelrechte J-Dag Events. Gløgg, Rotwein mit Rosinen, Mandeln, allerlei Gewürzen und einem Schuss Portwein ist vor allem an richtig kalten Tagen beliebt. Und nach einem guten Weihnachtsessen kann man auch noch einen Julesnaps genießen, hier gibt es viele Varianten, beliebt ist unter anderem der Jahrgangs Jule Akvavit von Aalborg.
Julefrokost
Julefrokost ist eine wichtige kulinarische aber auch soziale Tradition in Dänemark. In vielen Familien wird Julefrokost am Ersten oder Zweiten Weihnachtstag mit traditionellem Weihnachtsessen und Frokostgerichten wie eingelegtem Sild, Räucherfisch und Smørrebrød zelebriert. Auch an Arbeitsplätzen wird Julefrokost abgehalten, ebenso in Vereinen und im Freundeskreis. Die Vorweihnachtszeit kann in Dänemark eine kulinarisch sehr üppige Zeit sein.
Ein Weihnachtsurlaub in Dänemark
Genießen Sie Weihnachten in Dänemark und erleben Sie Julehygge und dänische Gelassenheit, die auch an den Feiertagen deutlich zu spüren ist. Probieren Sie die ein oder andere dänische Weihnachtsleckerei und beginnen Sie Ihr Fest bereits am Lille Juleaften. Das passende Haus für Ihr dansk jul haben wir für Sie!